Windows 11 und COM/LPT Karten (PCI-e)

Windows 11 unterstützt COM- und Parallel-Ports über PCIe auch weiterhin. Die Frage ist eher, ob die Treiber der Karte(n) den erwarteten Standards entsprechend (weiter-) entwickelt wurden. Teste mal, ob die oben von Dir genannten Treiberdateien noch weiter entpackt werden können, Wenn Du danach keine .sys und .inf findest, "taugen" die Treiber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für W 11. Das Thema wurde in diesem Thread Windows 11 und LPT/COM PCI-e Karte ja bereits ausführlich diskutiert.

Vielen Dank für die Bestätigung, dass COM & LPT Ports über PCI-e von Windows 11 weiterhin unterstützt werden! Das macht mir Mut, es weiter zu versuchen.
Leider gab es bei meinen Recherchen auch anders lautende Aussagen:
1. Mein lokaler PC Händler (der mir die Karte auch für W10 verkauft hatte) sagt jetzt: "unter Windows 11 werden Sie wohl keine Chance haben". Ich fragte ihn dann, ob er mir eine andere ähnliche Karte verkaufen kann, die funktioniert. Antwort: "würde ich gern, aber -wie gesagt- keine Chance! Evtl. finden Sie irgendwo einen Industrie-PC, die haben oft noch einen eigenen COM Port, der funktioniert."
2. Unter Spezialisten für Time Server und genaue Zeitmessung habe ich ebenfalls nachgefragt. Antwort: "unter Windows 11 klappt das nicht mehr mit der Nutzung des COM Ports auf externen Karten für ein PPS (Puls pro Sekunde) Signal, bau dir einen Time Server mit Raspberry Pi."
Ob es hier am Treiber im EXE Format oder an fehlender Weiterentwicklung seitens der Hersteller liegt, kann ich nicht sagen.
Wenig plausibel ist aber, dass in diesem Fall Windows 11 taugliche und zertifizierte Treiber passend zur Hardware vorhanden sind. Wie kann es dann sein, dass diese Treiber evtl. noch zu wenig entwickelt für Windows 11 sein sollten? Ich kann das nicht verstehen.
Danke auch für deinen Hinweise auf (meinen) Thread im Microcontroller.net! Ja, da wurde vieles diskuttiert und ich habe alle (machbaren) Tips ohne Erfolg umgesetzt. Letztlich gab es da keine Lösung meines Problems, so dass ich hier an der Quelle die Frage erneut gestellt habe.

Nochmals vielen Dank für das Feedback. Könnten Sie jetzt überprüfen, ob das gleiche Problem auch auftritt, wenn Sie Windows im abgesicherten Modus starten?

Überprüfen Sie die richtigen Verfahren zum Starten von Windows 11 im abgesicherten Modus über den folgenden Link:

https://support.microsoft.com/en-us/windows/sta...

Wenig plausibel ist aber, dass in diesem Fall Windows 11 taugliche und zertifizierte Treiber passend zur Hardware vorhanden sind. Wie kann es dann sein, dass diese Treiber evtl. noch zu wenig entwickelt für Windows 11 sein sollten? Ich kann das nicht verstehen.

Zum Vergrößern anklicken....

Wenn die Treiber der Karte auf den Herstellerseiten als tauglich für W 11 bezeichnet werden, heißt das noch nicht viel. Schau' Dir doch mal das Treiberdatum und den Signaturgeber des Treibers im Geräte-Manager oder die Änderungsdaten einzelner Dateien des Treibers an.

Hallo Anderson,
ich habe jetzt Windows im abgesicherten Modus gestartet.
Im Gerätemanager finde ich folgenden Eintrag:
Multifunktionsadapter SUNIX 1-Port Serial / 1-Port Parallel Multi-I/O Card
Der Eintrag ist ohne gelbes Dreieck.

Auf der Delock Seite hat der 9.3.0.0 WHQL Treiber das Erscheinungsdatum 15.02.2022.
Interne Release Note:
Ver 9.3.0.0 - 2021/09/05
0) release version
1) support 20H1 to Windows 11 platforms
Auf der SUNIX Seite hat der 10.1.0.0 WHQL Treiber das Erscheinungsdatum 30.06.2022.
Interne Release Note:
Ver 10.1.0.0 - 2022/06/30
0) release version
1) support Windows 11 build 22H2
2) support Windows Server 2022

Dann wird der Treiber von Windows 11 erkannt und verwendet. Schau' bitte im Task-Manager > Autostart, ob irgendeine App den Betrieb des Geräts verhindern könnte. Prüfe ggf. auch mit msconfig im Reiter 'Dienste', ob dort ein Dienst genannt ist, der die Verwendung des Geräts blockieren könnte. Im schlimmsten Fall findest Du das durch sukzessives Abschalten der einzelnen Dienste heraus (setze vor dem Abschalten einzelner Dienste zunächst das Häkchen bei 'Alle MS-Dienste ausblenden').
Verwendest Du einen anderen Virenscanner als den Windows Defender? Auch AV-Tools können die Nutzung der Karte verhindern.

Okay, immer noch im abgesicherten Modus könnten Sie diesen Treiber deinstallieren und Windows normal neu starten, um zu sehen, ob es das Gerät wieder erkennt?

Ich habe das SUNIX Gerät im Gerätemanager im abgesicherten Modus deinstalliert.
Dann habe ich Windows im Normalmodus gestartet.
Im Gerätemanager stehen danach wieder beide Ports (COM/LPT) mit dem gelben Dreieck und funktionieren nicht. Der Treiber ist wie vorher der zuletzt installierte SUNIX Treiber.

Ok, bei den Diensten bin ich mir nicht sicher, welcher Dienst hier ggf. als Problem infrage käme. Ich habe mal die Liste der aktiven Dienste angehängt. Wo soll ich anfangen? Welche Dienste hätten das Potenzial, die Ports zu blockieren?
Auch im Autostart gibt es viele Einträge. Wo soll ich da anfangen, diese zu deaktivieren?
Wenn ich mit dem Deaktivieren anfange: kann ich dann jeweils nach Deaktivierung eines Dienstes (sofern Windows dann noch arbeitet) als Erfolgskontrolle direkt im Gerätemanager nachsehen, ob die Ports ohne Fehler eingetragen sind?
Als Virenscanner habe ich Avast Free Antivirus und Malwarebytes parallel am Laufen. Mit beiden gab es unter Windows 10 mit dieser PCI-e Karte keine Probleme.
Ich habe sie aber schon probeweise beide deaktiviert, neu gebootet und im Gerätemanager gecheckt: unveränderte Situation. Vor der Installation des SUNIX Treibers hatte ich jeweils beide Virusscanner zu Sicherheit deaktiviert.

Na, die zu deaktivierenden bzw. zu deinstallierenden Dienste springen einem ja förmlich ins Auge.. Mich wundert fast ein bisschen, dass Windows überhaupt noch was erkennt ;-).
Eine Deaktivierung von AV-Tools ändert nichts an den von den Tools bereits vorgenommen Änderungen in der Registry, Firewall und in Systemdateien von Windows. Vorschlag:

• Deinstalliere (am Besten mit entsprechenden Werkzeugen der jeweiligen Hersteller) alle Produkte von Avast, Malwarebytes und McAfee. Wenn Du kein Intel Optane Memory hast, solltest Du auch die zugehörigen Apps deinstallieren.
• Starte nach der Deinstallation der diversen Tools neu. Nun sollte sich der Windows Defender aktivieren. Dieser ist in Windows integriert, "fummelt" nicht in unverträglicher Weise an Systemdateien von Windows herum und bietet einen vergleichbaren Schutz "aus einer Hand" wie die o.g. Tools.
• Überprüfe im Autostart, dass nur Apps aktiv sind, von denen Du möchtest, dass sie beim Start von Windows ebenfalls gestartet werden. Deaktiviere nicht bekannte oder nicht erforderliche Dienste.
• Gib nach dem Neustart in einer Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten folgende Befehle nacheinander ein und führe sie einzeln aus. Die Ausführung dauert immer ein bisschen.
  sfc /scannow
  Wiederhole diesen Befehl so oft, bis Dir angezeigt wird, dass der Ressourcenschutz keine Integritätsverletzung finden konnte. Gib danach den Befehl
  dism /online /cleanup-image /restorehealth
  ein und führe ihn aus. Wenn die Reparatur abgeschlossen ist, verlasse mit dem Befehl exit die Eingabeaufforderung und starte den Rechner neu.
• Teste nun, ob W 11 die Karte erkennt.
  

Ok, ich habe alle Virenscanner (Avast, Malwarebytes, McAfee) deinstalliert.
Intel Optane Memory habe ich nicht, aber auch (?) keine Apps dazu.
Autostart überprüft und noch einmal ausgemistet. Von allen jetzt aktiven Apps dort weiß ich in etwa, was die machen.
Dann habe ich Image-Cleanup laufen gelassen ohne Probleme. sfc /scannow hat keine Fehler angezeigt.

Nach Neustart zeigt der Gerätemanager unbeirrt das bekannte Bild:

Noch eins:
Ich habe einmal die Treiber Ereignisse für den COM Port ausgedruckt.
Gibt das irgendwelche Hinweise?

Nützlich?

Noch ein zweites:
Beim LPT Port fand ich folgende Meldung interessant:

Eine ähnliche Meldung gibt es auch für den COM Port.
Wenn ich das richtig deute, findet W11 PnP, dass das Gerät unter Windows 10 nicht komplett identisch ist mit dem später unter Windows 11 vorgefundenen Gerät und daher die Port Einstellungen nicht migriert wurden, als ich auf Windows 11 upgedatet hatte!? Könnte das Probleme machen?

Ich bitte Dich,

• die Befehle sfc und dism wie oben beschrieben in einer Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten zu wiederholen (Start anklicken, cmd eingeben und dann rechts unter Eingabeaufforderung 'Als Administrator ausführen' anklicken),
• eine der Kernel-PnP-Warnungen mit der Event-ID 442 zu öffnen und zu schauen, ob dort eine DeviceInstanceID genannt wird. Wenn eine ID vorhanden ist, poste sie bitte in Deiner Antwort,
• die Fehlernachrichten unter Treibereigenschaften > Allgemein zu den beiden markierten Ports in Deine Antwort zu packen.
  

Ist in Deinem System eine Intel Optane SSD oder Intel Optane-RAM installiert? Ich wüsste nicht, warum sonst der Dienst 'Intel Optane Memory' laufen sollte.. Darüber hinaus laufen weitere Dienste / Apps von Intel (Dynamic Application Loader, Management and Security Status, Intel Trusted Execution Engine). Wenn das ein privater Rechner ist - darf ich fragen, wofür Du das benötigst? Ist nur eine Vermutung, aber diese Apps / Dienste könnten den Betrieb der Ports ebenfalls verhindern. Auch Easy Anti-Cheat-Treiber können die Ports blockieren.
Noch zu Deiner letzten Antwort (Geräteeinstellungen wurden nicht migriert): Die Meldung kannst Du vernachlässigen. In der darauf folgenden Meldung wird der Treiberdienst hinzugefügt. Scrolle weiter runter und überprüfe, ob die Installation mit dem Ergebnis 0x0 abgeschlossen wurde.

Nochmal als Admin:

Event-ID 442:

Fehlermeldungen Karte:

Fehlermeldung COM Port:

Fehlermeldung LPT Port:

Ich habe zwar auf meinem (privaten) PC eine SSD (wohl SAMSUNG MZVLB1T0HALR-000H1), aber der Begriff Intel Optane war mir unbekannt. Wo kann ich nachsehen, ob ich sowas habe?
Habe ich einen "Easy Anti-Cheat-Treiber" im System?

Da ich nur noch Vermutungen äußern kann, steige ich mit diesem Beitrag aus dem Thread aus - sorry dafür. Meine Vermutungen:

• Die Treiber für den seriellen und parallelen Port entsprechen nicht dem von Windows erwarteten Modell. Schau' mal im Reiter 'Treiber' nach dem Signaturgeber des Treibers. Reklamiere die Karte ggf. bei Delock.
• Intel Optane sowie weitere Dienste von Intel, Easy Anti-Cheat und - in meinen Augen - jede Menge Bloat-SW von HP finden sich in dem Screenshot, den Du zu Deinen Diensten gesendet hast:
  
  

Die Dienste laufen nur, wenn entsprechende Programme oder Apps installiert sind, die sie mitbringen. Schau' unter Einstellungen > Apps > Apps und Features (und / oder unter Systemsteuerung > Programme und Features) nach, welche Software von Intel, HP (insbesondere HP Omen HSA Service), Easy Anti-Cheat (meist Bestandteil von heruntergeladenen Spielen), Avast, Malwarebytes und McAfee (noch) installiert sind und deinstalliere alles, was Du nicht benötigst bzw. was Dir nicht bekannt ist. Evtl. funktionieren die Port-Treiber dann nach einem Neustart.

WK123456,
DANKE auf jeden Fall für deine kompetente und geduldige Beratung!!
Ich würde dann hier auch aufgeben und mich den Erfahrungen anschliessen müssen, die ich bei meiner Recherche vorab schon gehört hatte:
Unter Windows 11 laufen solche Karten vermutlich nicht mehr.
Ich habe es aber versucht ...

So, ich kann jetzt auch noch die Lösung selbst anbieten:
Nachdem ich ein Video zur Behebung des Code 39 Fehlers (bei anderer Hardware) hier:
... gesehen hatte, wollte ich dies auch in diesem Fall (COM & LPT Port PCI-e Karte) noch als letztes probieren.
In meiner Mail vom 24.9. hatte ich u.a. die Event-ID 442 (LPT) aus den Treiber-Ereignissen gepostet:

Darin enthalten ist u.a. auch die Klassen-GUID des Geräts.
Ich habe mich dann an dem o.g. Video orientiert.
Schritte:
1. Den Registrierungs-Editor als Administrator aufrufen.
2. Mit Datei - Exportieren ... eine Kopie der Registrierung speichern (zur Sicherheit), ggf. vorher auch einen Windows Wiederherstellungspunkt setzen.
3. Die im Bild oben gezeigte Klassen-GUID im Verzeichnis HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Class suchen und markieren.
4. Auf der rechten Seite den Schlüssel UpperFilters mit der rechten Maustaste anklicken und im Kontextmenü Löschen wählen.
5. Den Registrierungs-Editor verlassen und den Computer neu starten.
Ergebnis:

Also: nach Monaten doch noch eine Lösung gefunden! Ich bin happy.